16.12.2025

POLITIK | Agenda Grundversorgung präsentiert einen bunten Strauss von Massnahmen

Obwohl Anliegen der Alters- und Pflegeheime aufgenommen wurden, fehlt eine gemeinsam entwickelte Vorstellung davon, wie eine innovative und zukunftsfähige Versorgungsorganisation aussehen soll. Dadurch wirkt der Massnahmenstrauss wenig abgestimmt. ARTISET und CURAVIVA werden sich im weiteren Prozess für eine Stärkung der geriatrischen und pflegerischen Perspektiven einsetzen.

Hintergrund und politischer Auftrag

Ende letzten Jahres hat Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider das BAG beauftragt, gemeinsam mit Akteuren der Grundversorgung Massnahmen zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung zu erarbeiten. Hintergrund sind der steigende Bedarf an medizinischer Behandlung und Pflege sowie der zunehmende Mangel an Pflegefachpersonen und Ärztinnen und Ärzten. Inzwischen liegt der Bericht mit rund 50 möglichen Massnahmen in zwei Handlungsfeldern vor, die nun dem EDI zur weiteren Bearbeitung vorgelegt wurden.

ARTISET und CURAVIVA waren aktiv beteiligt

ARTISET und CURAVIVA haben sich aktiv in die Erarbeitung der Massnahmen eingebracht und konnten so zentrale Anliegen der drei Branchenverbände miteinbringen. Allerdings wurde im Handlungsfeld A keine gemeinsame Vision entwickelt, wie eine innovative und zukunftsfähige Versorgungsorganisation ausgestaltet sein soll. Die im Bericht formulierte Vision entstand erst im Nachgang und wurde nicht gemeinsam diskutiert. Dadurch wirken die ausgewählten Massnahmen nicht aufeinander abgestimmt und stellen eher einen breiten, etwas zufälligen Strauss an Massnahmen dar.

Trotzdem konnte der Fokus im Verlauf der Arbeiten – insbesondere im Handlungsfeld A – erweitert werden, sodass Anliegen, insbesondere der stationären Langzeitpflege sichtbar aufgenommen wurden.

Im Handlungsfeld B blieb der Fokus hingegen fast ausschliesslich auf der ärztlichen Versorgung, was aus der Sicht von ARTISET bedauerlich ist. Hier wurde die Chance verpasst, auch die Pflege systematisch zu stärken. ARTISET und CURAVIVA werden sich nun dafür einsetzen, dass die geriatrische Expertise innerhalb der ärztlichen Grundversorgung gezielt ausgebaut wird.

Nächste Schritte: Priorisierung und Umsetzung

Ab Anfang 2026 wird das BAG gemeinsam mit den beteiligten Akteuren die Umsetzung der im Bericht vorgeschlagenen Massnahmen vorantreiben. In einem ersten Schritt sollen die Massnahmen zeitlich priorisiert und die Federführung für jede (Teil-)Massnahme verbindlich festgelegt werden. Auf dieser Grundlage wird anschliessend eine Roadmap für die kommenden drei Jahre erarbeitet, die dem Bundesrat im Juni 2026 zur Entscheidung vorgelegt werden soll.

ARTISET und CURAVIVA werden sich auch in diesem nächsten Schritt konsequent für die Interessen ihrer Mitglieder einsetzen.

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