UPGRADE | Prozesslandkarte statt hierarchisches Organigramm
inklusia richtet ihre Organisation nicht mehr nach Funktionen oder Personen, sondern orientiert sich an ihre Prozessen.
Ein Organigramm sucht man bei inklusia vergeblich. Stattdessen bildet eine sogenannte Prozesslandkarte die Arbeitsweise der Organisation ab, welche im Oberaargau Unterstützung für über 70 Menschen mit einer psychischen oder geistigen Beeinträchtigung bietet.
Diese Prozesslandkarte kann man drehen und wenden wie man will, im Zentrum stehen stets «Arbeit», «Wohnen» und «Freizeit». In diesen drei Bereichen bietet inklusia Dienstleistungen für Kundinnen und Kunden an, weshalb sie auf der Prozesslandkarte mit dem Begriff Kernprozesse betitelt sind. Um diese Kernprozesse herum gruppieren sich die Managementprozesse und die Unterstützungsprozesse. Zu den Managementprozessen gehören die Bereiche Finanzen, Personal, psychische Beeinträchtigung, geistige Beeinträchtigung, Risikomanagement, Kommunikation/Marketing und Qualitätsmanagement. Die Unterstützungsprozesse beinhalten Verwaltung, Hauswirtschaft, Fachstelle Gesundheit und Fachstelle Ausbildung.
Bezeichnungen wie Geschäftsleitung oder Bereichsleitung gibt es auf der Prozesslandkarte nicht. Sie sind für inklusia nicht entscheidend. Denn die Organisation möchte, dass sich das Denken nicht an Funktionen oder Personen orientiert, sondern an Prozessen. Die Prozesslandkarte zeigt so auch den Wertewandel auf, den inklusia geht – weg von der klassischen Fürsorge und hin zu Dienstleistungen für Kundinnen und Kunden.
Die Fusion der ehemals eigenständigen Stiftungsbetriebe CALENDULA und WOHNHEIM IM DORF mit unterschiedlichen Kulturen und die gleichzeitige Initiierung des neuen Führungsmodells war herausfordernd. Das streitet die vierköpfige Geschäftsleitung nicht ab. Doch sie habe sich gelohnt, insbesondere für die Kundinnen und Kunden. Sie würden noch deutlicher als zuvor im Zentrum der Arbeit von inklusia stehen und von klaren Ansprechpartner:innen und kurzen Wegen profitieren.
Und was bedeutet die neue Führungsstruktur für die Mitarbeitenden? Auch hier sei mehr Klarheit entstanden, weil Zuständigkeiten bereinigt und die direkte Kommunikation zu den jeweils verantwortlichen Stellen vereinfacht wurde, so die Geschäftsleitung. Andererseits seien die Mitarbeitenden in ihrer Rolle gestärkt worden. Durch die flache Hierarchie erhalten die Teams zudem mehr Gestaltungsraum und mehr Verantwortung, womit sich inklusia als zeitgemässe und attraktive Arbeitgeberin positioniert.
Die Prozesslandkarte wurde vor eineinhalb Jahren lanciert. Die Arbeiten sind aber nicht abgeschlossen. Noch immer ist das inklusia-Team daran, Prozesse detailliert aufzuarbeiten – im Bereich Personal beispielsweise Personalrekrutierung, Personalentwicklung oder Austritt. Ziel ist ein umfassendes Prozesshandbuch, in das alle Einsicht haben. Dabei betont die Geschäftsleitung: Die erarbeitete Führungsstruktur ist nicht in Stein gemeisselt. Sie entwickelt sich weiter und richtet sich nach den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden, die sich ebenfalls verändern. Das bedeute sowohl für die Geschäftsleitung, als auch für das gesamte Team: «Stets in Bewegung bleiben.»
Wer mehr über die Prozesslandkarte der Organisation inklusia erfahren möchte, kann sich an die Geschäftsleitung wenden. geschaeftsleitung@inklusia.ch / 062 562 85 00.
inklusia – der Name ist Programm
Die Organisation inklusia ist im Grossraum Oberaargau tätig. Sie unterstützt volljährige Menschen mit einer physischen, kognitiven und/oder psychischen Beeinträchtigung dabei, im Alltag ein möglichst eigenständiges und selbstbestimmtes Leben zu führen und setzt dabei auf Integration in unsere Gesellschaft und das gegenseitige Verständnis. An den Standorten Bleienbach, Herzogenbuchsee und Langenthal bietet inklusia 34 Wohnplätze und 12 Tagesplätze für Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung und 20 Wohnplätze und 6 Tagesplätze für Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung. inklusia beschäftigt rund 130 Mitarbeitende. Die Geschäftsleitung besteht aus Susan Mathis (Leitung Bereich geistige Beeinträchtigung), Thomas Kiener (Leitung Bereich psychische Beeinträchtigung), Therese Greub (Leitung Bereich Personal) und Andreas Stuker (Leitung Bereich Finanzen).
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