Wohnen im Alter

Vision Wohnen im Alter von CURAVIVA

Die Zukunft der Alterspflege.

Die demografische Alterung und die steigende Anzahl pflegebedürftiger Menschen, der selbstbestimmte Lebensstil der älter werdenden Babyboomer-Generation, die Entwicklung neuer Wohnformen und der zunehmende Trend von integrierten Angeboten zwischen ambulanten und stationären Dienstleistungsanbietern fragen nach neuen, ganzheitlichen und auch generationenübergreifenden Lösungen in der Alterspflege.

Im Sinne einer zukunftsorientierten Entwicklung hat CURAVIVA, Branchenverband der Föderation ARTISET, deshalb das vorliegende Modell entwickelt. Es basiert auf der Vision, wie selbstbestimmtes Leben in der bevorzugten Wohnumgebung in Zukunft ermöglicht werden soll.

In der Version I (Wohn- und Pflegemodell 2030, 2016) verstehen sich die Alterspflege-Institutionen als dezentralisierte und sozialraumorientierte Dienstleistungsunternehmen, die älteren Menschen ein selbstbestimmtes Leben in der von ihnen bevorzugten Wohnumgebung ermöglichen. Hierbei wird der ältere Mensch mit seinem gesamten sozialen Beziehungsnetz «mitten im Leben» bleiben und bedarfsgerecht die individuell notwenigen Dienstleistungen beziehen können.

Die im Jahre 2020 vorgelegte Version II stellt nun die Menschen eines Sozial- und Lebensraumes konsequent in das Zentrum des Interesses. Dieses Modell geht von einem Leben und älter-werden im Sozial- und Lebensraum aller Menschen aus. Dazu benötigt es verschiedene Angebotscluster, welche die Menschen in ihren jeweiligen Lebensphasen bedarfsgerecht und individuell für sich in Anspruch nehmen können.

Das Modell beschreibt denn auch verschiedene strategische Leitsätze, die von allen Anbietern aufgenommen und umgesetzt werden können.

Verbreitung des Wohn- und Pflegemodells 2030

Projektförderung Prävention in der Gesundheitsversorgung von Gesundheitsförderung Schweiz

Die integrierte Versorgung ist unbestritten einer der erfolgversprechendsten Ansätze, um die Herausforderungen im Gesundheitswesen, die sich im Zuge der demografischen Veränderungen stellen, proaktiv anzugehen. Entsprechend ist sie integraler Bestandteil des Wohn- und Pflegemodells 2030 von CURAVIVA und der damit verbundenen Vision Wohnen im Alter. Weitere wichtige Pfeiler für eine bedarfsorientierte und zukunftsgerichtete Versorgung von Menschen mit Unterstützungsbedarf stellen für CURAVIVA die konsequente Personenzentrierung und die vermehrt am Sozialraum der Betroffenen orientierte Versorgungslogik dar.

Doch was braucht es konkret, damit entsprechende Projekte und Initiativen, die auf die Schaffung eines integrierten und sozialraumorientierten Versorgungssettings zielen, erfolgreich umgesetzt werden können?

Dieser Frage geht CURAVIVA zusammen mit dem Institut und der Hochschule für Gesundheit La Source sowie dem senior-lab in einem gemeinsamen Projekt nach:

Das Projekt zielt darauf, die Verbreitung der integrierten und sozialraumorientierten Versorgung gemäss der Vision Wohnen im Alter bzw. dem Wohn- und Pflegemodell 2030 von CURAVIVA zu fördern, indem konkrete Umsetzungshilfen erarbeitet werden. Im Lauf des Projekts werden mehrere Instrumente entwickelt, welche es Organisationen und Initiativen ermöglichen sollen, ihren Entwicklungsstand hinsichtlich der integrierten und sozialraumorientierten Versorgung besser einschätzen und Entwicklungspotenzial ableiten zu können. Die Projektergebnisse werden bis Ende 2023 laufend auf der Website von CURAVIVA veröffentlicht und stehen allen Interessierten zur Nutzung offen.

In einem ersten Schritt wurde das Erfahrungswissen vierer Organisationen in Form von Best-Practice-Beispielen erhoben. In einem nächsten Schritt werden ausgehend von diesen Erkenntnissen das Reifegradmodell sowie die Finanzierungsmodelle erarbeitet.

Der entsprechende Synthesebericht mit den Erfolgsfaktoren und Herausforderungen steht zur Verfügung.

Finanzierungsentscheide treffen

Ihre Altersorganisation ist auf dem Weg in die integrierte und sozialraumorientierte Versorgung. Wie kann sie dabei gegenüber Krankenkassen und Staat finanziell unabhängig bleiben? Nehmen Sie diese Publikation als Informations- und Entscheidungsgrundlage zur Hilfe.

Standortbestimmung selbst vornehmen

Das neue Reifegradmodell «ELiA – Enable Living in Autonomy» dient Ihrer Altersorganisation als Selbst-Assessment-Instrument, wenn sich diese in Richtung eines integrierten und sozialraumorientierten Versorgungssystems entwickeln möchte. Den kostenlosen Zugang zum Tool via Anmeldung und alle weiteren Informationen finden Sie hier:

ELiA – Enable Living in Autonomy

Kostenwirkung des Wohn- und Pflegemodells 2030

Studie der Polynomics AG im Auftrag von CURAVIVA

Mit dem Wohn- und Pflegemodell 2030 schlägt CURAVIVA den Übergang zu einem integrierten Versorgungskonzept «stationär und ambulant» vor, bei dem nicht mehr die Fehlanreize der heutigen Finanzierungsformen, sondern der Pflegebedarf der Kunden das zentrale Instrument für die Zuteilung zu einer Pflegeform darstellt. Durch eine stärkere Fokussierung auf den Patienten soll ein durchgehender Pflegeprozess entstehen, der nicht nur den Kundennutzen erhöht, sondern auch Kosten einspart. Erreicht werden sollen diese Ziele auch durch eine neue Finanzierungsform, die allen Pflegebereichen die gleichen Möglichkeiten für eine bedarfsgerechte Bereitstellung der Pflegeleistungen ermöglicht. Mit anderen Worten sollen die heutigen Missstände, die aufgrund der unterschiedlichen Finanzierungsformen existieren, beseitigt werden.

Während im Wohn- und Pflegemodell 2030 der Nutzen für die Kunden unbestritten ist und es auch bereits erste internationale und nationale Erfahrungen gibt, welche die Relevanz eines durchgehenden Pflegeprozesses aufzeigen, gibt es heute noch keine verlässlichen Angaben zu den Kostenwirkungen. Bezüglich der Schweiz ist dies auch dem Umstand geschuldet, dass die heutigen Pflegeausgaben für eine Kostenabschätzung nicht direkt berücksichtigt werden können. Die heute zu beobachtenden Gesundheitsausgaben sind massgeblich durch die Fehlanreize der Finanzierungsformen beeinflusst.

CURAVIVA hat deshalb Polynomics AG beauftragt, die Kostenwirkungen des Pflegemodells 2030 gegenüber der heutigen Versorgungsstruktur zu untersuchen.

Kategorisierung Wohnformen im Alter

Wohnform- und Angebotstypen «dazwischen» mit Unterstützungsleistungen

Die vorliegenden Faktenblätter bieten eine Kategorisierung und eine Übersicht ambulanter Wohnformen zwischen, klassisch häuslichen (Wohnung, Haus) und klassisch stationären Wohnformen (Heim). Die Kategorisierung orientiert sich an dem Modell «Betreutes Wohnen in der Schweiz» für die fachlichen Standards sowie an der Sozialraumperspektive. Als Wohnformen «dazwischen» werden die drei Wohnform-Typen Gemeinschaftliches Wohnen, Wohnen mit Dienstleistungen / Unterstützung und Dezentrale Wohngruppen mit intensiverer Pflege und Betreuung beschrieben. Die Kategorisierung und die dazugehörenden Faktenblätter sollen interessierten Akteuren Ideen und Impulse für den Aufbau und Betrieb neuer, selbstbestimmter Wohnformen im Sozialraum liefern.

Terminologische Klärung

Es gibt verschiedenste Wohnformen und Wohnkonzepte für ältere Menschen, deren Bezeichnungen aber uneinheitlich sind. Dr. Heinz Rüegger, Ethiker und Gerontologe, wurde beauftragt, eine Klärung der Begrifflichkeiten aus gerontologischer Sicht vorzunehmen.

Strategische Instrumente zur Entwicklung von flexiblen Wohnformen

Bei der Entwicklung von Wohnangeboten für Menschen im Alter ist es zentral, schon zu Beginn des Projekts die Weichen richtig zu stellen. Um die Entscheidungsfindung in der Initiierungs-, Analyse- und Konzeptionsphase zu unterstützen, hat CURAVIVA eine Online-Plattform mit umfangreichen Hilfsmitteln erarbeitet.

Zur Online-Plattform «Wohnformen Flex» und den Online-Instrumenten

Betreutes Wohnen mit Dienstleistungen

Neben der ambulanten Pflege und Unterstützung zu Hause und der stationären Pflege und Betreuung im Heim wird das «Betreute Wohnen» als eine weitere und integrierte Wohnform für Menschen im Alter oder mit Behinderung immer bedeutender. Der Begriff des betreuten Wohnens ist jedoch bis anhin ungenügend definiert und die kantonalen Rechtsrundlagen unterscheiden sich stark voneinander. Welche Standards aus fachlicher Perspektive für das betreute Wohnen gelten sollten, zeigt die Studie «Betreutes Wohnen in der Schweiz – Grundlagen eines Modells». Die Broschüre «Betreutes Wohnen im Alter – Kantonale Rechtsgrundlagen in der Schweiz» stellt ergänzend eine Bestandesaufnahme zur Situation des betreuten Wohnens in der Schweiz zur Verfügung.

Bauen und Gestalten

Architekturpsychologie

Die Architekturpsychologie beschreibt die Passung von Mensch und gebauter Umwelt und gibt Hinweise darauf, wie diese Passung mit gestalterischen Mitteln verbessert werden kann. Die folgende Publikation beschreibt Kompetenzen und Bedürfnisse älterer Menschen und leitet daraus Empfehlungen für die Gestaltung ihrer Wohnsituation ab.

Innenarchitektur im Gesundheitswesen

Healing Architecture geht von der These aus, dass die gebaute Umgebung die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen beeinflussen kann. Dabei wird die räumliche Qualität geprägt durch eine Vielzahl von Einflussfaktoren wie etwa Licht, Farbe, Geräusch, Geruch und Orientierung. Sie alle tragen nachweislich zum Wohlbefinden und zur Genesung bei. Entsprechend findet Healing Architecture in der Planung und Umsetzung von Krankenhäusern und anderen Bauten des Gesundheitswesens immer mehr Berücksichtigung. Für Pflegeinstitutionen sollte dies in besonderem Mass gelten. Denn gerade pflegebedürftige und demenziell erkrankte Menschen sind auf eine beschützende, vertrauenerweckende Innenarchitektur mit zugleich anregender Wirkung angewiesen.

Neubau, Erweiterung oder Sanierung

In der CURAVIVA-Publikation «Von der Vision zum Projekt: Neubau, Erweiterung oder Sanierung eines Pflegezentrums» findet sich ein detaillierter Planungsprozess für ein Bauprojekt. Auftraggeberinnen und -geber eines Bauprojekts, Institutionsleitende und weitere Interessierte finden in  diesem Themenheft Unterstützung bei der Planung und Umsetzung ihres Projekts.

Technologiekonzept

Die Gestaltung und der Betrieb von Strukturen und Prozessen der sozialraumorientierten und integrierten Versorgung können durch neue technologische Lösungen unterstützt werden. Mit dem Projekt «Technikkonzept für das Wohn- und Pflegemodell 2030» wurde der Blick gezielt auf die Frage gerichtet, wie neue Technologien im Versorgungssetting der Zukunft eingesetzt werden können.

Sturzprävention

Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) stellt mit ihrer Fachdokumentation Bauplanenden und Auftraggebenden, Trägerschaften sowie Pflege- und Sicherheitsverantwortlichen eine Hilfestellung für die Planung und Überwachung von baulichen Massnahmen in Zusammenhang mit Sturzprävention zur Verfügung.

Bauliche Massnahmen zur Sturzprävention in Alters- und Pflegeinstitutionen | bfu | 2013

Sturzprävention | Themendossier | CURAVIVA Schweiz

Fumoirs und Bewohnerzimmer, in denen geraucht werden darf

Für die Planung, Einrichtung und Pflege von Fumoirs sowie von Zimmern von Bewohnenden, in denen geraucht werden darf, bieten die folgenden Empfehlungen Unterstützung.

Klimaanlagen

Im Rahmen von Sanierungs- und Baumassnahmen sind Pflegeinstitutionen immer wieder mit der Frage konfrontiert, ob sie Klimaanlagen einbauen sollen. Daraus resultieren Fragen zu deren Wirkung für das Wohlbefinden sowie zu Kosten-Nutzen-Abschätzungen im Vergleich zu anderen Wärmeschutzmassnahmen. Das Faktenblatt gibt auf der Basis der aktuellen Datenlage Antworten auf diese Fragen und zeigt Massnahmen und Empfehlungen für die Raum- und Gebäudetemperierung auf.

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